Energiepflanzen      

Energiepflanzen werden die Umweltverträglichkeit unserer Landwirtschaft verbessern, nicht verschlechtern.

Die Pflanzen können in Mischformen angebaut werden, selbst Unkräuter sind Energiepflanzen.

Da die Pflanzen nicht zur Blüte kommen müssen, wenn sie geerntet werden, kann man auf den übermäßigen Einsatz schon aus wirtschaftlichen Gründen verzichten.

Energiepflanzen werden nicht auf wertvolle Inhaltsstoffe in den Früchten gezüchtet werden, somit sind schon geringen Mengen an Düngemitteln völlig ausreichend. Es wird gewissermaßen eine Rückzüchtung zu großen dicken Stängeln geben, denn der Biomasseertrag ist entscheidend.

 

 

Erstkultur

Zweitkultur

Weizen

Mais

Roggen

Sonnenblumen

Triticale

Zuckerhirse

Winterhafer

Sudangras

Raps

Hanf

Rübsen

Senf

Weidegras

Phacelia

Wintererbsen

Ölrettich

Inkarnatklee

Wicken

Winterwicke

Erbsen

(Quelle: Karl-Heinz Tetzlaff, www.bio-wasserstoff.de/h2)

Typischerweise folgt auf eine C3-Pflanze, wie Weizen, im Frühsommer eine C4-Pflanze, wie Mais. C3-Pflanzen wachsen auch in der Kälte noch gut, C4-Pflanzen benötigen viel Wärme. Mit dieser Kombination kann also ein guter Ertrag erwartet werden.
     

 

 

Die notwendige Bodenbearbeitung für dieses Zwei-Kulturen-Nutzungssystem ist vergleichsweise gering.

Die nachfolgende Tabelle von Prof. Konrad Scheffer zeigt den Vorteil des Energiepflanzen-Ökosystems im Vergleich:

 

Natürliches Ökosystem

Konventionelles

Agrar-Ökosystem

Ökologisches Agrar-Ökosystem

Energiepflanzen-Ökosystem

Artenvielfalt,

natürliche Vegetation

Nur Wildpflanzen

Monokulturen

Monokulturen, jedoch oft im Wechsel mit mehrjährigem Futterbau, geringe Nutzpflanzenvielfalt (Mais, Rüben, Raps,

Sonnenblumen)

Artenvielfalt, Arten- u. Sortenmischung Nutzung genetischer Ressourcen

 

 

Tolerierung von

Wildpflanzen

Selbstregulation

von Krankheiten

und Schädlingen

 

Entkopplung von

Selbstregulations-

mechanismen

durch chemische

Maßnahmen

Teilentkopplung

durch mechanische Maßnahmen

 

Weitgehende Selbstregulation

von Krankheiten

und Schädlingen

durch Pestizidverzicht

Biotop-

Verbundsystem

aus Hecken,

Gehölzen, Gras-

flächen als

Überdauerungs-

möglichkeit und

Nahrungsgrund-

lage für Nützlinge

Beseitigung von

Biotopverbund-

Systemen durch

großflächige

Landbewirtschaf-

tung

 

Beseitigung von

Biotopverbund-

systemen durch

zunehmende

Großflächen-

Bewirtschaftung

Biotopverbund

wieder herstell-

bar, weil Aufwüchse

verschiedenste

Biotope energe-

tisch nutzbar sind

Geschlossene

Nährstoffkreis-

läufe

 

Offene Nähr-

stoffkreisläufe

durch Entkopp-

lung von Tierhal-

tung und Pflanzenbau

Grundwasser-

gefährdung

Oft nicht mehr

geschlossene

Nährstoffkreisläufe

Geschlossene

Nährstoff-

kreisläufe*

Geschützes Grundwasser

Grundwasser-gefährdung

durch Nitrate und Pestizide

Grundwasser-gefährdung

durch Nitrate z.B. bei hohen Anteilen an Körnerleguminosen

Grundwasserschutz durch Verzicht auf Pestizide. Minimierung von Nitratausträgern durch Dauerbegründung und Ganzpflanzennutzung

Geschützter Boden

Intensive Bodenbearbeitung, Erosion, Humusabbau und geringe Biodiversität

Noch intensivere Bodenbearbeitung zur Unkrautkontrolle, jedoch bessere Humuswirtschaft

Bodenschutz durch minimale Bodenbearbeitung und Direktsaat, dadurch auch geringere Humusabbau

      (Quelle: Herr Prof. Konrad Scheffer, Universität Kassel-Witzenhausen, Energiepflanzenökosystem, EURO-SOLAR Konferenz)


* Diese Angaben beziehen sich auf die Herstellung von Biogas. Thermische Vergasungsanlagen machen einen Umweg zur Stickstoffgewinnung über das Haber-Bosch-Verfahren erforderlich.