Frequently Asked Questions      

Willkommen in der FAQ von H2Works. 

Auf dieser Seite beantworten wir die am häufigsten gestellten Fragen.
Sollte sich Ihre Frage nicht darunter befinden, dann schreiben Sie uns einfach eine E-Mail und wir beantworten Ihre Frage direkt. 

Frage 1: Ist Wasserstoff sicher?

Frage 2: Kann man Brennstoffzellen als Ersatz für Akkus nutzen?

Frage 3: Ist das Erdgasnetz für H2 nutzbar?

Frage 4: Reicht das Biomassepotential für Nahrungs- und Energieversorgung aus?

Frage 5: Wasserstofffabriken

Wie sehen Fabriken für Wasserstoff aus?

Können diese überhaupt funktionieren?

Frage 6: Weshalb wurde von Stadt- auf Erdgas umgestellt?

Frage 7: Wie sollen Großverbraucher und die Industrie mit Energie versorgt werden?

Frage 8: Wie werden außerhalb von Siedlungen liegende Häuser versorgt, bei denen es sich nicht lohnt eine Gasleitung zu legen?

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Antwort 1: Ist Wasserstoff sicher?

Zur Sicherheit von Wasserstoff im Allgemeinen verweisen wir auf die Informationen auf unserer Website: Sicherheit



Antwort 2: Kann man Brennstoffzellen als Ersatz für Akkus nutzen?

Brennstoffzellen sind kein direkter Akkuersatz.

Im Brennstoffzellenfahrzeug wird statt einem Akku, wie in einem herkömmlichen Elektroauto, ein Wasserstofftank verwendet. Die Brennstoffzelle dient der Bereitstellung von Antriebsstrom. Für die Nutzung von Bremsenergierückgewinnung eignen sich Super-Kondensatoren, die für kurze Zeit viel elektrische Energie aufnehmen können.

Für die Bereitstellung von Energie im portablen Bereich (z.B. Handy, Notebook) können Methanol-Brennstoffzellen benutzt werden. Dazu wird Methanol in Kartuschen gespeichert, die Energie wird also durch Methanol statt Wasserstoff bereitgestellt. Bei Wasserstoff mangelt es derzeit noch an kleinen portablen Speichermöglichkeiten.



Antwort 3: Ist das Erdgasnetz für H2 nutzbar?

Der Transport von Wasserstoff über Rohrleitungen ist weder ein wirtschaftliches noch ein technisches Problem. Die Chemieindustrie betreibt reine Wasserstoffnetze (z.B. im Ruhrgebiet) seit Jahrzehnten.

Früher wurde Stadtgas statt Erdgas im Gasnetz genutzt. Dieses bestand schon etwa zur Hälfte aus Wasserstoff. Stadtgas ist ein Synthesegas, es wurde mittels Kohlevergasung hergestellt.


Auszug aus „Strategiepapier zum Forschungsbedarf in der Wasserstoff-Energietechnologie“ des „Strategiekreis Wasserstoff des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit“ (Forschungsbericht Nr. 546):

"Für eine zukünftige Wasserstoff-Energiewirtschaft ist es denkbar und nahe liegend, für Wasserstoff ebenso wie für Erdgas ein Verteilnetz zu betreiben, das zu einem geringen Teil durch Neubau und zu einem größeren Teil durch Umwandlung von dann nicht mehr benötigten Erdgasleitungen entstünde. Aufgrund der geringeren Dichte von Wasserstoff im Vergleich zu Erdgas wären allerdings besondere Vorkehrungen bezüglich der Dichtigkeit von Leitungen und Apparaturen zu treffen."


Weitere Infos zum Rohrleitungstransport finden sich hier.



Antwort 4: Reicht das Biomassepotential für Nahrungs- und Energieversorgung aus?

Die Berechnung des Biomassepotenzials ist anzweifelbar, da es unvorstellbar erscheint, einen großen Energiebedarf allein mit Biomasse zu decken, ohne die Nahrungsmittelproduktion zu gefährden.

Als Datengrundlage dienen uns jedoch verschiedene Flächenstudien (Energetik Institut Leipzig (IE-Report, Universität Hohenheim (Nicole Schönleber), H2Patent (Karl-Heinz Tetzlaff)) und übliche prognostizierte Ertragssteigerungen bei der Züchtung von Energiepflanzen. Auf gleiche Daten bezieht sich auch die Firma Choren.

Auch H2Patent und das Bio-Wasserstoffmagazin gehen von einem ausreichenden Biomassepotenzial aus.

Das Potenzial muss, um Aussagekraft zu erhalten, mit der benötigten Energiemenge verglichen werden. Dazu dienen uns die Daten der AG Energiebilanzen e.V., mit denen sich über die Wirkungsgradmethode die benötigte Primärenergie in Form von Biomasse (bzw. regenerativem Strom) ermitteln lässt. In diesem Bedarf ist die gesamte benötigte Energiemenge Deutschlands mit einberechnet.

Aus den gegeben Zahlen lässt sich schließen: Wir haben genug Biomasse für die Nahrungsmittelversorgung UND eine Grüne Wasserstoffwirtschaft. Zudem muss nicht der gesamte Energiebedarf durch Biomasse gedeckt werden, da u. a. erneuerbarer Strom per Elektrolyse eingebunden werden kann.

Bei Ungläubigkeit empfehlen wir nachzurechnen! Die Kalkulationen sind indes recht aufwendig.



Antwort 5: Wasserstofffabriken


Wie sehen Fabriken für H2 aus?

Wasserstofffabriken werden sich nicht sonderlich von heutigen Steamreformern wie in Güssing oder Erdgasreformern unterscheiden.


Können diese überhaupt funktionieren?

Der Steamreformingprozess wird seit über 200 Jahren verwendet, schon während der Industrialisierung wurde Kohle vergast.

PSA-Anlage und Shift-Reaktor sind integraler Bestandteil jeder Raffinerie.

Auf den Seiten von Chemiekonzernen wie der Linde AG oder Air Liquide lassen sich zahlreiche Informationen über alle drei Verfahren/Techniken abrufen.



Antwort 6: Weshalb wurde von Stadt- auf Erdgas umgestellt?

Der Preis von Erdgas sank unter den Preis von Synthesegas, welches durch Kohlevergasung hergestellt wurde. Außerdem beinhaltete das Synthesegas hochgiftiges Kohlenmonoxid. Genauere Informationen hier.



Antwort 7: Wie sollen Großverbraucher und die Industrie versorgt werden?

Auch die Industrie benötigt in erster Linie Wärme.

Das primäre Ziel beim Einsatz von Brennstoffzellen ist daher die Produktion von Wärme und nicht Strom. Deshalb werden die Einsatzfelder von Brennstoffzellen nach dem erwünschten Temperaturniveau ausgewählt.

Bis 80 °C: Membran- und alkalische Brennstoffzellen

Bis 200 °C: Membranzellen mit neuen Hochtemperatur-Membranen

Bis 600 °C: Karbonatschmelzen-Brennstoffzellen (MCFC)

Bis 1000 °C: Festelektrolyt-Brennstoffzellen (SOFC)

Während der Diskussion beim Vortrag „Energiewandel“ wurde angemerkt, SOFCs würden mit Erdgas betrieben werden. Das ist insofern korrekt, dass ein Brennstoffzellensystem dieses Typs Erdgas zu Wasserstoff reformiert, welcher dann für die Reaktion genutzt wird (detaillierter Informationen hier: FZJ). Es ist genauso gut möglich direkt Wasserstoff zu verwenden. Statt eine Brennstoffzelle zu nutzen, könnte man Wasserstoff auch direkt verbrennen.

Falls in erster Linie Strom benötigt wird (z. B. IT – Branche), kann man überschüssige Wärme meistens in nahe gelegenen Gebäuden für Heizung oder Warmwasser nutzen oder diese mithilfe einer Absorptionskältemaschine zur Kühlung einsetzen, wie es die Telekom bereits in einem Pilotprojekt tut.



Antwort 8: Wie werden außerhalb von Siedlungen liegende Häuser versorgt, bei denen es sich nicht lohnt eine Gasleitung zu legen?

Hier sind verschiedene Möglichkeiten denkbar:

1. Versorgung des Hauses mit Wasserstoff aus dem Autotank.

2. Das Haus wird mit dezentral erzeugtem Brennstoffzellenstrom aus der
nächsten Siedlung versorgt, die Heizung und Warmwasserbereitung wird mit
Solarthermie und einer Wärmepumpe realisiert.

3. Wasserstoff wird, ähnlich der heutigen Flüssiggasversorgung, lokal in
Druck- oder Flüssigwasserstofftanks in der Nähe des Hauses gelagert und
mittels Lastwagen angeliefert.